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09.09.2021
Technologieauswahl
Mario Hahnemann

HCL Commerce – Wie einem alten Produkt zu neuem Glanz verholfen wird

HCL Commerce – Wie einem alten Produkt zu neuem Glanz verholfen wird

HCL Commerce ist anders als der Name es suggeriert kein unbekanntes neues Produkt. Es handelt sich dabei um eine weiterentwickelte und massiv modernisierte Version von IBM WebSphere Commerce. Nachdem die Weiterentwicklung seit 2016 stagnierte, übernahm HCL das Produkt ab Version 8 technisch, und lässt es seit 2019, mit Version 9, auch offiziell unter dem Label der Firma HCL laufen.HCL hat seitdem viel Entwicklerpower (HCL intern auch gern „viel Liebe“ genannt) in das Produkt gesteckt, um es wieder zu dem zu machen, was es schon einmal war – das technologisch führende Produkt im eCommerce.

HCL Technologies ist ein im asiatischen Markt sehr bekanntes indisches Unternehmen, welches sich auf den Einkauf von vernachlässigten, aber vielversprechenden Produkten spezialisiert hat. HCL glaubt an HCL Commerce und bezieht Kunden aktiv in die Weiterentwicklung ein.

Welche Änderungen es seit 2016 an dem Shopsystem gegeben hat, was in Zukunft noch erwartet werden kann und was HCL Commerce aus der Masse hervorhebt soll im Folgenden weiter erörtert werden.

Moderne Funktionen sind Standard

HCL Commerce bringt Funktionen, welche in anderen Systemen mühsam nachgerüstet werden müssen, bereits als Standard mit. So sind komplexe Geschäftsmodelle, Freigabeworkflows oder riesige Produktkataloge eine Domäne der Lösung.

Dazu kann HCL Commerce alles das, was von modernen eCommerce Systemen erwartet wird - Es ist konsequent auf Cloudfähigkeit in einer beliebigen Cloud oder on-premises ausgelegt, ist headless und super performant.

Wie bei vielen Shopsystemen gibt es auch bei HCL Commerce die Möglichkeit, ein ERP- oder PIM-System zu integrieren. Auch ein CMS kann angebunden werden, wenn die Content-Verwaltung im Produkt selbst nicht ausreichend ist. Zusätzlich werden Konfiguratoren angeboten und es werden zahlreiche Schnittstellen unterstützt.

Individuelle Lösungen im Enterprise-Bereich

Bei HCL Commerce handelt es sich um ein Enterprise-Produkt. Unternehmen, die sich bei Ihrem Shop für HCL Commerce entscheiden, haben dafür meist genaue Gründe. Beispielsweise haben sie einen sehr großen Katalog, der gegebenenfalls unterstrukturiert ist, oder hohe Anforderungen an die Performance, wie bestimmte außergewöhnliche Response-Zeiten.

Aber auch für komplexe Geschäftsmodelle wie B2B2C oder B2B2E und die sich daraus entwickelnden Katalogstrukturen bietet sich HCL Commerce an. Letztendlich lassen sich dort dann auch dazugehörige Organisationsstrukturen und Workflows realitätsnah und gut verständlich darstellen. Grundlegend ist HCL Commerce zwar nicht branchenspezifisch, doch findet man es am Häufigsten im produzierenden Gewerbe und im Retail.

Die Stärken

Einige Stärken wurden nun schon genannt. Es gibt aber noch weitere nennenswerte Vorteile. Bei HCL Commerce handelt es sich um ein modernes System mit einem Headless-Ansatz. Die sichtbare Oberfläche ist also von den darunterliegenden Services getrennt. Auf diese kann dann mit einer Node.js-Architektur und einem React-Framework zugegriffen werden. Dadurch wird die Performance signifikant gesteigert. Außerdem werden dadurch die zu lizensierenden Komponenten weniger belastet, was die Lizensierung insgesamt preiswerter macht. Des Weiteren existieren sehr gute Marketingfunktionen, die bereits in der Demo Out-of-the-box genutzt werden können. Obwohl viele dieser Funktionen noch aus dem Jahre 2016 stammen, sind sie auch heute noch konkurrenzfähig und bieten einen Vorteil gegenüber anderen Enterprise-Lösungen. HCL selbst steckt viel Entwicklerpower in ihr Produkt. So wurden die US-amerikanischen Labs um indische Entwickler erweitert. Letztendlich ist HCL Commerce Cloud native und kann sowohl in einer Cloud bestellt als auch in einer eigenen Cloud genutzt werden.

Die Schwächen

Selbstverständlich gibt es auch einige Schwächen, die hier nicht vorenthalten werden sollen. Der Neuaufbau der Vertriebswege von HCL in Europa sorgte dafür, dass HCL Commerce in den letzten zwei Jahren nicht im Gartner Quadranten zu finden war, weshalb noch keine große Sichtbarkeit am Markt aufgebaut werden konnte. Viele potenziellen Kunden verbinden HCL Commerce auch immer noch mit dem eher schlechten Ruf von IBM WebSphere Commerce. Dieses galt als monolithischer Block, war zu unflexibel und wenn auch mächtig, von niemandem wirklich zu beherrschen. Diesem Ruf versucht HCL durch technologische Maßnahmen entgegenzuwirken. Inzwischen gibt es beispielsweise mehrere Produkt-Owner für verschiedene Teile des Systems, die dann separat voneinander als Microservices entwickelt werden.

Weiterhin ist das Schulungsangebot zu HCL Commerce noch im Aufbau. HCL selbst bietet noch keine Schulungen an, wenn überhaupt findet man nur externe. Trotz der guten Dokumentation erschwert das die Einarbeitung, was vor allem initial für eine hohe Komplexität sorgt und viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Das ist auch ein Grund dafür, dass nur wenige Dienstleister mit HCL Commerce arbeiten. Auch die Support Portale befinden sich noch im Aufbau. Wie die Einführung des Single Sign-On's zeigt, ist die Arbeit hier schon in vollem Gange so dass im Laufe des nächsten Jahres mit weiteren Verbesserungen gerechnet werden kann.

HCL und die T-Systems MMS

Die MMS arbeitet bereits seit Version 5.5 mit HCL Commerce und hat sich über die Jahre ein umfangreiches Knowhow aufgebaut und zahlreiche erfolgreiche Projekte realisiert. Aktuell sind auf dem deutschen Markt nur noch zwei weitere Dienstleiter neben der MMS zu finden, die aktiv mit HCL Commerce arbeiten. Unser Alleinstellungsmerkmal ist dabei der rege Austausch, den wir mit HCL führen. Dies wird nicht zuletzt durch unsere ehemaligen Kollegen, die nun bei HCL arbeiten, unterstützt. So führt die MMS eine enge Partnerschaft mit HCL Technologies. Dort werden wir nicht nur als Integrator, sondern auch bei der Entwicklung von Microservices, dem Hosting von Dienstleistern und im Application-Management gesehen. Außerdem bezieht HCL die MMS auch in Projekte mit ihren eigenen Kunden mit ein.

Eine Success Story: Der Service-Bund

Der Service-Bund ist ein Food-Service-Unternehmen, das als Vollsortimenter in der Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung tätig ist. Er setzt sich aus über 30 Gesellschaftern zusammen, die aus einem gemeinsamen Katalog als Service-Bund einkaufen und dann separat ihre Kunden beliefern. Dabei hat jeder der Gesellschafter unterschiedliche Wünsche und Anforderungen, beispielsweise an Katalog, Preise, Genehmigungsprozesse und Integration in verschiedenste Systeme. Mit Hilfe der HCL-Technologie ließen sich die individuellen Anforderungen dieses B2B2B-Modells realisieren und ermöglichten den Aufbau eines bestens zugeschnittenen Online-Shops, mit dem nun ein beträchtlicher Teil des Umsatzes online generiert werden kann.

Mehr Informationen zu unseren Leistungen bezüglich HCL Commerce, dieser und anderen Erfolgsstorys gibt es hier auf unserer Website


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