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07.04.2022
Technologien | Shopware
Sebastian Schreier| Senior Software Engineer

Die Professional Edition-Features von Shopware 6 im Überblick

Teil 1

Früher oder später stellen sich die meisten Shopbetreiber, die einen Shop auf Basis der Shopware 6 Community Edition betreiben, die Frage, ob es sich lohnt, auf die Professional Edition von Shopware zu wechseln. Doch wie läuft so ein Wechsel eigentlich ab und was sind die Unterschiede zwischen den beiden Editionen?

Zur Beantwortung dieser Fragen gehen wir zu Beginn auf die Funktionen der Professional Edition genauer ein und werden in einem zweiten Teil, der in KW 16 auf unserem E-Commerce Blog erscheinen wird, weitere Funktionen ausgiebig beleuchten.


Mit der Vorstellung des neuen Shopware Lizenzmodells sind die in diesem Blogartikel vorgestellten Erweiterungen CMS Extensions und Dynamic Access nun Teil der Evolve-Edition.


Wie läuft ein Wechsel von der Community auf die Professional Edition ab?

Da es sich bei beiden Editionen um die identische Codebasis handelt, muss an dieser Stelle nichts geändert werden und der Wechsel läuft in der Regel reibungslos ab, indem man sich einfach über den eigenen Shopware Account im Shopware Store anmeldet und dort die Professional Edition als Miet- oder Kauflizenz für die betreffende Domain erwirbt.

Allgemeines zur Professional Edition

Wie bereits zuvor erwähnt, verfügen beide Editionen über die identische Codebasis. Ein Unterschied zwischen den beiden Editionen besteht unter anderem darin, dass man ab der Professional Edition Support direkt über den Hersteller erhalten kann. Damit ist man nicht mehr nur auf die Hilfe aus der Community, beispielsweise über das Shopware Forum oder den Shopware-Slack-Channel, angewiesen.

Darüber hinaus bietet die Professional Edition 4 kostenlose Premium-Themes mit an, falls einem die Gestaltungs- und Darstellungsmöglichkeiten des Storefront-Themes nicht ausreichend sind: "Elle", "Showroom", "Shape" und "Cinema". Jedes Theme hat dabei sein eigenes, individuelles Design und eine Zielgruppe, für die es am besten geeignet ist. Alle Themes sind wie das Storefront-Theme für eine gute Nutzererfahrung optimiert worden und wurden nach höchsten Designansprüchen konzipiert. Sie unterscheiden sich nur in der Art der Produktplatzierung, der Farbpalette und der Anordnung der Elemente. Es ist aber auch jederzeit möglich, eines der 4 Premium-Themes nur als Grundlage zu nutzen und darauf basierend ein eigenes Theme mit den persönlichen Anpassungen zu erstellen oder gleich das eigene Theme nur vom Storefront-Theme ableiten zu lassen.

Neben den Premium-Themes gibt es weitere Erweiterungen von Shopware, die ab der Professional Edition enthalten sind. Welche das sind und für welches Einsatzgebiet sie gedacht sind, wird in den nachfolgenden Abschnitten im Detail beschrieben.

CMS Extensions

Die erste Erweiterung nennt sich "CMS Extensions" und wird vordergründig dafür verwendet, dem Shop-Betreuer weitere CMS-Features zur Verfügung zu stellen, um das Einkaufserlebnis für den Kunden noch weiter zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise eine Quickview für die eigenen Produkte bei den Landingpages, Kategorie-, Shop- und Suchergebnisseiten, ein Form-Builder, um eigene Formulare zu erstellen und eine Scroll-Navigation (bekannt auch unter dem Namen "Storytelling"), um den Kunden optimal durch das Erlebnis zu führen.

Die sogenannte "Quickview" ermöglicht eine komfortable Produktansicht direkt im Listing, sodass der Kunde das Listing nicht erst verlassen muss, um eine detailliertere Übersicht des Produkts zu erhalten. Die Einheit aus Erlebniswelt, Story und Emotionen wird so gewahrt. Die Quickview kann innerhalb einer Erlebniswelt bei den Commerce-Elementen "Cross-Selling", "Drei Spalten, Produkt-Boxen" und "Produkt-Slider" angeboten werden, indem man eines der genannten Elemente anklickt und im rechten Bereich bei "Quickview" den Schalter "Quickview verwenden" aktiviert.

Das mächtigste der drei Features ist der sogenannte "Form-Builder", mit dessen Hilfe man zu den zwei bestehenden Formularen "Kontakt" und "Newsletter" weitere, eigene Formulare erstellen kann. Das dafür notwendige Einkaufswelten-Element "Eigenes Formular" findet man in der Block-Kategorie "Formular", welches man wie gewohnt per Drag&Drop auf einem CMS-Block platzieren kann. Insofern man noch keine eigenen Formularvorlagen erstellt hat, wechselt man über die Schaltfläche "Erstellen" in den Bearbeitungsmodus des neuen Formulars, wo man zuallererst im Tab "Optionen" beim Feld "Name (intern)" einen Namen vergibt und die restlichen Formularkonfigurationen festlegt. Danach können im Tab "Felder" über die Schaltfläche "Formularfeld erstellen" die Felder für das Formular angelegt werden, die über eine Aufteilung in Gruppen auch in eigene Abschnitte untergliedert werden können. Als Feldtypen stehen derzeit "Text" (für ein einzeiliges Eingabefeld), "E-Mail" (für ein Feld für eine E-Mail-Adresse), "Nummer" (für ein Feld mit einem Mindest- und Maximalwert und einer Schrittweite), "Auswahlfeld" (für ein Checkboxfeld), "Auswahl" (für ein Auswahlfeld mit eigenen Werten oder Werten aus einer gegebenen Entität) und "Textfläche" (für ein mehrzeiliges Eingabefeld) zur Verfügung. Ein Platzhaltertext und eine Pflichtfeldmarkierung sind ebenso möglich.

Wie die Scroll-Navigation im Detail funktioniert, lesen Sie in unserem Blogartikel "Tipps für eine bessere Usability und User Experience in Shopware 6".

Rule Builder in den Erlebniswelten

Ein weiteres Feature, das thematisch ebenso zu der Erweiterung "CMS Extensions" gehört und auf das wir bereits im Blogartikel "Wie mache ich meinen Shopware 6 Shop mit Marketingmaßnahmen erfolgreich?" näher eingegangen sind, ist das Einschränken der Sichtbarkeit einzelner CMS-Blöcke einer Erlebniswelt auf Basis eigener Rule Bilder-Regeln. Dies ermöglicht ein spezifisches Ansprechen der eigenen Ziel- oder Kundengruppen, sodass bestimmte Inhalte wie beispielsweise Angebote pro Gruppe ausgespielt werden können. Um die Anforderung bei einem CMS-Block umzusetzen, reicht es aus, bei dem CMS-Block im Bereich "Sichtbarkeit" eine entsprechende Rule Builder-Regel auszuwählen und die Erlebniswelt anschließend zu speichern. Im Anschluss wird der Inhalt dann nur noch in dem Fall angezeigt, wenn die Bedingung der Regel erfüllt ist. Es ist aber auch umgekehrt über den Schalter "Sichtbar, wenn Regel nicht zutrifft" möglich, den CMS-Block nur dann anzeigen zu lassen, wenn die Regel nicht zutrifft.

Somit sind auch Rabatt-Aktionen möglich, die sich beispielsweise auf den Inhalt des Warenkorbs, die Anzahl an Bestellungen, die Tageszeit, die Uhrzeit oder den Status des Kunden beziehen. Ebenso kann man damit auch Kunden, die bereits im Shop eingekauft haben, individuell begrüßen, zum Beispiel in der Form "Vielen Dank für Ihr Vertrauen" auf der Startseite des Shops.

Dynamic Access

Über die Erweiterung "Dynamic Access" ist es möglich, mit Hilfe von Regeln aus dem Rule Builder bestimmte Produkte, Varianten, Kategorien oder Landingpages für ausgewählte Kundengruppen auszublenden. Zudem ist ein Produkt auch nur dann über die Suchfunktion auffindbar, wenn es über eine Regel für den Kunden sichtbar ist.

Um nun beispielsweise eine Kategorie oder eine Landingpage für eine Kundengruppe auszublenden, reicht es aus, in der Shopware Administration bei der Kategorie oder Landingpage im Tab "Allgemein“ im Bereich "Allgemein" in der Rubrik "Dynamic Access" eine der Regeln auszuwählen, unter dessen Bedingungen ein Kunde Zugriff darauf erhalten soll. Bei einem Produkt oder einer Variante (dazu muss man in diese über die Variantenkonfiguration wechseln) ist die entsprechende Auswahl im Tab "Allgemein" und im Bereich "Zuweisung" zu finden.

Gerade beim Einsatz bei Produkten und Varianten gilt es aber einiges zu beachten, beispielsweise das, wenn ein Kunde ein Produkt in den Warenkorb legt, welches durch eine Regel nachträglich ausgeblendet wird (zum Beispiel durch eine Warenkorbregel, die ab einem gewissen Warenkorbwert greift), der Checkout-Prozess so lange blockiert wird, bis das Produkt manuell aus dem Warenkorb entfernt wurde. Ebenso werden Varianten nicht direkt ausgeblendet, sondern sie sind nur nicht mehr auswählbar und es erfolgt eine automatische Weiterleitung auf eine verfügbare Variante - erst wenn alle Varianten eines Produkts durch Regeln nicht mehr verfügbar sind, wird das komplette Produkt ausgeblendet.

Waren das schon alle Funktionen der Professional Edition?

Natürlich nicht, weitere Funktionen beleuchten wir im zweiten Teil, der in KW 16 auf unserem E-Commerce Blog erscheinen wird.

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